Publikationen

Die Begegnung der Subjekte

Peter Potthoff, Sabine Wollnik (Hg.)

Der »intersubjective turn« hatte wesentliche Auswirkungen auf die Weiterentwicklung der Psychoanalyse in den letzten 25 Jahren. Er geht von der intensiven, wechselseitigen Verschränkung von AnalytikerIn und AnalysandIn aus und ersetzt das alte Paradigma von Übertragung und Gegenübertragung durch das Modell eines dynamischen intersubjektiven Feldes.

Ein Anliegen des vorliegenden Bandes ist es, die relational-intersubjektiven Theorien, die bisher überwiegend im englischen Sprachraum Beachtung gefunden haben, einem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen und die Diskussion darüber hierzulande zu fördern. Die BeiträgerInnen fassen zentrale Annahmen dieses neuen Paradigmas zusammen und beschäftigen sich mit ihrer Bedeutung für Einzel-, Paar- und Gruppentherapie, Kinderanalyse, Körpertherapie, Supervision und das Verständnis kultureller Phänomene.

Mit Beiträgen von Heribert Blaß, Isolde Böhme, Johannes Döser, Helga Felsberger, Peter Geißler, Bernhard F. Hensel, Chris Jaenicke, Regina Klein, Jürgen Maurer, Peter Potthoff, Johann A. Schülein, Hans-Jürgen Wirth und Sabine Wollnik

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Das Selbst in Fairbairns und Guntrips Objektbeziehungspsychologie

Bernhard F. Hensel / Rainer Rehberger (2006)

Im Buch: Selbstpsychologie 24, 2/2006 Konzepte des Selbst

Das Selbst in Fairbairns und Guntrips Objektbeziehungspsychologie
Zusammenfassung: Der geschichtliche Rahmen der Objektbeziehungstheorien wird skizziert. Zentral ist in ihnen die Auffassung, dass die verinnerlichten Objektbeziehungen für die Strukturbildung der Psyche und für die Ausgestaltung der angeborenen motivationalen Systeme von entscheidender Bedeutung sind. Fairbairn erarbeitete anders als Ferenczi, Balint oder Winnicott oder später auch Kohut als einziger eine umfassende Strukturtheorie des Selbst und dessen ontogenetischer Entwicklung, in der die unbewussten Selbststrukturen in Anlehnung an die basalen Affekte von Bindung und Aversion, Libido und Antilibido gruppiert werden. Die Erweiterung des Konzepts des libidinösen Ichs mit Aufteilung in ein aktives und in ein passives, regrediertes libidinöses Ich durch Guntrip wird vermittelt. Der Kern des deskriptiven Begriffs »schizoid« wird beschrieben. Zwei klinische Skizzen verdeutlichen den erheblichen Wert der Zuordnung von Erleben und von Verhaltensweisen zu den dynamischen Selbststrukturen für das Verstehen vielfältiger Verhaltensweisen im Dienst der Abwehr.

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Die Entwicklung des Selbst

Sutherland, John D.

Im Spannungsfeld von innerer Realität und sozialer Wirklichkeit

Hg. Jill S Scharff, Bernhard F. Hensel und Rainer Rehberger

John D. Sutherland gehört zu der einflussreichen psychoanalytischen Gruppe um W.R.D. Fairbairn, dessen umfassende Objektbeziehungstheorie als »Kopernikanische Wende« innerhalb der psychoanalytischen Theorie der menschlichen Persönlichkeit gepriesen wird. Die Tradition, in der Sutherland steht, geht von Fairbairn aus und reicht über D.W. Winnicott, Michael Balint und Harry Guntrip bis hin zu Daniel Stern und Otto Kernberg. Sutherlands besonderes Verdienst besteht darin, dass er die Entwicklung des Selbst dahingehend konzeptualisierte, dass es ein stetiges Wachstum und eine stetige Veränderung im Austausch mit anderen beinhaltet. Nach Sutherland konstituiert sich das Selbst auf der Grundlage der Beziehungen zu den wichtigen Beziehungspersonen. Diese Verbindungen werden ins Selbst aufgenommen und bilden die Bausteine der psychischen Struktur.

Jill Savege Scharff, eine Schülerin und profunde Kennerin seines Werkes, führt in die wichtigsten und einflussreichsten Abhandlungen Sutherlands ein. Diese spiegeln seine theoretische Bandbreite wider, innerhalb derer er sich mit Leichtigkeit von der intrapsychischen zur interpersonellen Ebene bewegt, Brücken zwischen Standpunkten baut und psychoanalytische und soziale Theorien einbindet.

Sutherlands Ausführungen erweitern die Grenzen psychoanalytischen Denkens und veranschaulichen unübersehbar die weitreichende Bedeutung der Psychoanalyse. Sie sind von großem Interesse für Psychoanalytiker und Psychotherapeuten sowie für Angehörige beratender und sozialer Berufe.

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W. R. D. Fairbairns Bedeutung für die moderne Objektbeziehungstheorie

Bernhard F. Hensel, David E. Scharff, Elisabeth Vorspohl (Hg.)

Theoretische und klinische Weiterentwicklungen

W. R. D. Fairbairn (1889–1964) gehört zu den Begründern der modernen Objektbeziehungstheorie. Der vorliegende Band versammelt Vorträge der ersten internationalen Fairbairn-Tagung in Deutschland 2005 mit folgenden Schwerpunkten:

Biografie und Werk;

Rezeption seines Ansatzes durch Melanie Klein und John D. Sutherland;

Weiterentwicklungen seiner Objektbeziehungstheorie in der modernen Psychoanalyse;

Klinische Anwendungen u.a. in der Transplantationsmedizin und der Paar- und Familientherapie;

Beispiele für die an Fairbairns Persönlichkeitsverständnis orientierte Untersuchung von Kunstwerken aus Theater, Film und Malerei.

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Das Selbst und die inneren Objektbeziehungen

Fairbairn, William Ronald Dodds

Eine psychoanalytische Objektbeziehungstheorie

Hg. Bernhard F. Hensel und Rainer Rehberger

Fairbairns Entwicklung einer umfassenden Objektbeziehungstheorie wird vielfach gepriesen als »Kopernikanische Wende« innerhalb der psychoanalytischen Theorie der menschlichen Persönlichkeit. Er hat die theoretische Tradition der Objektbeziehungspsychologie begründet, zu der W. D. Winnicott, Michael Balint, John D. Sutherland, Harry Guntrip und viele weitere Autoren bis hin zu Daniel Stern und Otto Kernberg gehören.

Das Hauptanliegen seiner revolutionären Sichtweise besteht in dem Versuch, die Psychoanalyse vom »Trieb« als primärem motivationalen Faktor zu lösen. An die Stelle von Freuds Trieben treten bei Fairbairn die Objektbeziehungen, welche seiner Ansicht nach das hauptsächliche motivationale System bilden. Zudem hat er ein neues Persönlichkeitsmodell entwickelt, das Freuds Ich-Es-Über-Ich-Modell zu einem komplexen System erweitert, in dem auch die Objektbeziehungen und ihr intrapsychischer Niederschlag ihren Platz finden.

Fairbairns Werk führte die Psychoanalyse dahin, das angeborene Bedürfnis des Kleinkindes nach Beziehung und Bindung als essentiell für die menschliche Entwicklung (und auch für die Therapie) anzusehen. Mit seiner Theorie der Objektbeziehungen liefert Fairbairn ein Modell der psychischen Struktur, basierend auf der Verinnerlichung und Modifikation von Erfahrungen mit den Eltern und anderen Personen von zentraler Wichtigkeit für ein Kleinkind. Er zeigt, wie das Selbst bzw. das Ich, aufgrund der Verinnerlichung des Objekts, frühere Enttäuschungen unvermeidlich mit einbezieht in alle folgenden Beziehungen, was schließlich zu einer Ich-Spaltung und einer Unterdrückung der schmerzhaften inneren Objekt-Beziehungen führt.

Fairbairns Theorie bildet bis zum heutigen Tag ein lebendiges Grundgerüst der psychoanalytischen Theorie und Praxis, der Kleinkind-Forschung, der Gruppen-Beziehungen und der Familientherapie.

Die Einleitung von Bernhard F. Hensel und Rainer Rehberger verfolgt die Ursprünge von Fairbairns Ansätzen und umreißt deren Relevanz für die gegenwärtige Psychoanalyse.

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Zur Attraktivität des »bösen Objekts«

Gerd Heising, Bernhard F. Hensel, Wolf-Detlef Rost u.a.

Anwendungen der Objektbeziehungstheorie in der Gießener Schule

In diesem Band sind bisher nicht publizierte oder schwer zugängliche Arbeiten Gerd Heisings und seiner Schüler aus mehr als drei Jahrzehnten versammelt. Lange bevor sie in Deutschland populär wurden, griff Heising die Ansätze der psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie der Britischen Schule auf, wendete sich dabei aber gegen die zunehmende Desexualisierung der Psychoanalyse und knüpfte an Freuds Schriften zur Sexualität an. Dabei entwickelte Heising einen sehr kreativen und eigenständigen Stil psychoanalytischen Denkens und Arbeitens.

Der überwiegende Teil des Buches befasst sich mit der Anwendung der psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie auf die Praxis: in der Einzel, Paar- und Gruppentherapie, in der stationären Behandlung, bei PatientInnen aus der Unterschicht und in der psychoanalytischen Ausbildung. Ergänzt werden diese Arbeiten durch weiterführende Aufsätze von Schülern und Mitarbeitern Heisings aus unterschiedlichen Praxisfeldern.

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Lebendige Psychoanalyse, Heising Festschrift

Hensel, Bernhard F.; Nahrendorf, Angela; Trenk-Hinterberger, Sabine (Hg.)

Gerd Heising zum 70. Geburtstag

Prof. Dr. med. Gerd Heisig war neben seiner Lehrtätigkeit am Zentrum für Psychosomatik der Justus-Liebig-Universität lange Jahre Vorsitzender des Gießener Institutes für Psychoanalyse und Psychotherapie. Er hat sich besondere Verdienste durch seinen beharrlichen Einsatz für die Integration der Psychotherapie in das bestehende Ausbildungssystem erworben.

Dieses Buch hätte eigentlich nicht geschrieben und schon gar nicht veröffentlicht werden dürfen, denn hier stehen Bekenntnisse zu einer sehr engen Beziehung und zum Teil sehr persönliche Begegnungen zwischen Psychoanalytikern im Vordergrund. Gerade durch diese freimütige Offenheit der Beiträge wird ein wesentliches Element der Psychoanalyse, wie sie von Gerd Heising verkörpert wird, deutlich. Jeder Autor präsentiert seinen Heising, wodurch es zu einer sehr beeindruckenden Vielseitigkeit kommt, die letztendlich nicht nur etwas mit dem Schreibenden, sondern auch mit dem Beschreibenden zu tun hat. Die Variationsbreite in den Themen, die unterschiedlichen Einfälle in Form von Briefen, Gedichten, Erinnerungen, die kurzen Widmungen wie die langen Abhandlungen – sie alle machen die Besonderheit dieses Buches aus.

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